Plakate gegen das Fundisymposium in der Länggasse

Drei reaktionäre Fliegen mit einer Klappe schlagen – Lulatschsymposium aus der Stadt verjagen!

Dieses Wochenende kommen gleich drei verschiedene reaktionäre Strömungen in Bern zusammen: Rechtsnationale Politiker wie SVP-Alt-Bundesrat Ueli Maurer, Coronaleugner:innen wie Simone Machado und fundamentalistische Christ:innen. Sie geben vor, „differenziert und ergebnisoffen“ über die Coronapandemie reflektieren zu wollen.

Ja, du hast richtig gelesen! Lassen wir uns das nochmals auf der Zunge zergehen: Zum Ersten haben wir rechte Politiker:innen, die seit Jahren das Gesundheitssystem totsparen, ja sogar die Abschaffung der obligatorischen Krankenversicherung fordern. Zweitens haben wir Coronaleugner:innen – und zwar jeglicher Couleur, von Eso-Hausärzten über abgedrehte Grüne, bis hin zu Massvoll-Musikern – die die ganze Geschichte ohnehin leugnen, bestens mit rechtsextremen Gruppen vernetzt sind und auch nicht davor zurückschrecken, demonstrierende Pflegekräfte anzugreifen. Und zu guter Letzt haben wir fundamentale Christ:innen die, ihr wahres Gesicht zeigend, das ganze mit einer Predigt umrahmen sowie die Location der Eventfabrik zur Verfügung stellen – von wegen Nächstenliebe…

Uns ist klar, dass die hier vertretenen Kräfte kein Interesse an der physischen oder psychischen Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung haben. Im Gegenteil, es handelt sich hier um ein Networking-Event für Rechte, Konservative, Fundamentalist:innen, Esos und Faschos. Schaut man sich die Ticketpreise des Kongresses an, könnte es sich auch um eine Finanzierungsinitiative handeln…

Die Spinner:innen in der Eventfabrik sehen die Pandemie teils als inexistent oder als grosse Weltverschwörung oder maximal als spannende Diskussiongrundlage. Für uns war (und ist) sie bittere Realität: Wir sind Pfleger:innen, die Burnouts erlitten haben, Detailhandelsangestellte, die dem Virus quasi schutzlos ausgeliefert wurden, wir haben Verwandte verloren, wir kennen alle mindestens jemanden mit Long-Covid. Dass die Antwort des Staates auf das Virus eine Katastrophe war, steht auch aus linker Perspektive ausser Frage – doch unsere Antwort darauf ist eine andere. Statt pseudo-wissenschaftliche Apéroevents zu veranstalten, kämpfen wir für eine Welt, in der die Gesundheitsversorgung gratis ist, für eine Welt, in der niemand krank arbeiten muss, für eine Welt, in der Forscher:innen global zusammenarbeiten und niemand sich an Impfpatenten bereichnern kann.