Revolutionäre Beteiligung an der gewerkschaftlichen Lohndemo vom 16.9. in Bern.
Nicht die Kaufkraft muss gestärkt werden, sondern die Umverteilung gefördert werden.
Die Inflation schwingt auch in der Schweiz kräftig mit. Lebensmittelpreise werden ständig höher, 5 Rappen hier, 10 Rappen da, bis die Einkaufstüte jedes Mal merklich teurer ist. Auch bei Strom, Gesundheits- und Transportkosten, sowie dem ÖV steigen die Preise konstant. Die SBB besitzt sogar die Frechheit, Besserverdienende weniger zur Kasse zu bitten und erhöht die unnnötigen 1. Klasse GAs weniger stark. Und knallhart steigen natürlich auch die Mieten und jedes Jahr die Krankenkassenprämien.
Wenig erstaunlich profitieren von diesen Entwicklungen im grossen Stil genau diejenigen, welche schon das meiste Vermögen besitzen. Die Preiserhöhungen gehen direkt in die Taschen der Besitzenden. Nestlé und Unilever erhöhten zuletzt ihre Gewinne ebenso wie die BKW oder Immobilienkonzerne. So öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich stetig weiter.
Und nun fordern die sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften, die Kaufkraft solle gestärkt werden. Gefordert werden ein paar mickrige Prozent Lohnerhöhung. Es läuft heraus auf eine Bettel-Demo, ohne den heiligen Arbeitsfrieden auch nur minim zu gefährden. Wenn wir das Ruder nicht selbst in die Hand nehmen, wird es ablaufen wie jedes Mal: Die Gewerkschaften werden, wenn wir Glück haben, am Verhandlungstisch zwar drohende Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen abwenden können, vielleicht gerade noch soviel Lohnerhöhungen aushandeln können, dass die Teuerung nicht mehr ganz so schlimm spürbar ist. Aber wann wurden das letzte Mal reale Verbesserungen unserer Lebensumstände erreicht? Um diese zu erkämpfen, müsste man weg vom Verhandlungstisch und rein in den Arbeitskampf!
Genau jetzt ist es an der Zeit, den Krisengewinner*innen die Profite weg zu nehmen und an uns Arbeiter*innen zu verteilen, damit wir auch mal was davon haben. Lassen wir uns nicht weiter mit Brosamen von maximal einem halben Prozent Lohnerhöhung abfinden! Eine kämpfende Arbeiter*innenschaft entsteht nicht durch diese elende Sozialpartnerschaft in welcher sich die Gewerkschaften jedes Mal vor den Arbeitgeber*innen beugen, wenn es hart auf hart kommt. Nein, die Friedenspflicht muss nun gebrochen werden um die Kauf- bzw Lebenskraft zu stärken. Denn für viele geht es in diesen Zeiten ans Eingemachte, die Kosten können von vielen nicht mehr gestemmt werden. Viele Arbeiter*innen können sich schon lange nichts mehr leisten und kämpfen ums blosse bezahlen der Miete und sonstiger Fixkosten.
Auch die SP & Grünen fahren einen inhaltsleeren Wahlkampf und meiden Themen, welche die Konfrontation mit dem Kapital und seinen Profiteuren und Besitzer*innen fordern würden.
Um diese Zustände verändern zu können, können wir uns weder auf die Gewerkschaften noch auf irgendwelche Parteien verlassen. Wir müssen uns selbst sorganisieren. Sei es im Wohnblock, der Nachbarschaft, oder am Arbeitsplatz. Wichtig ist, dass wir gemeinsam und solidarisch kämpfen. Ob ein gemeinsamer Mietstreik, Bummelarbeit, verlängerte Pausen oder Streiks. Fangen wir an die Kapitalist*innen anzugreifen und die Umverteilung selbst zu organiseren, es wird es niemand für uns tun!